Bevor wir in den
Nationalpark kamen, dachten wir, dass wir einfach nur durchfahren werden und
gleich weiterfahren. Als wir aber am Sonntag zu Mittag im Zion NP angelangten
und von einem grünen Tal umgeben waren - eingebettet mit roten Sandsteinbergen
– wussten wir: Hier müssen wir bleiben! Sofort haben wir uns einen Platz auf
dem Campingplatz gesichert und sind nach dem Zeltaufbau und dem Begrüßen
unserer liebsten Nachbarn (Rehe ;-) hier genannt: Mule Deer) mit einem
Shuttlebus in den Zion Canyon gefahren. In den Canyon selbst (also dem Tal, wo
der Virgin River fließt) darf man nämlich aus Naturschutzgründen nicht mit dem
Auto hinein. Der Bus erspart außerdem lästige Parkplatzsucherei, die bei den
vielen Besuchern und bei den wenigen Plätzen hoffnungslos wäre. Wir sind voll
motiviert dann einen Weg hinauf zu den „Emerald Pools“ gegangen.
Für den nächsten
Morgen haben wir uns eine der tollsten Wanderungen vorgenommen: Die Narrows!
Damit sind enge Felsschluchten gemeint, durch die der Virgin River fließt, ja
die der Fluss selbst gegraben hat in tausenden von Jahren. Die Wanderung geht
aber nicht entlang eines markierten Weges, sondern führt direkt DURCH den
Fluss! Ausgerüstet mit unseren alten Laufschuhen und einem Holzstecken als
Gehhilfe im Wasser fuhren wir um 6:30 tief in den Canyon zur allerletzten
Haltestelle. Was uns dann erwartet war genial! Das Wasser war zum Glück nicht
allzutief – also reichte maximal bis zur Brust. Die Felswände links und rechts
wurden immer enger und wirkten als würden sie nach obenhin nie enden. Das
Wasser selbst war aber nicht zu kalt, sodass es nicht unangenehm wurde. J Eine tolle „Wanderung“ durch den Fluss.
Wir entschieden uns
noch eine zweite Nacht im Zion NP zu bleiben, weil wir den Canyon noch gar
nicht von oben gesehen hatten J. Angels
Landing (Berg) stand am Dienstag am Programm! Wieder um 5 Uhr früh bei
Sternenschein aus dem Zelt, zusammengepackt, ab zum ersten Shuttlebus um 6 Uhr,
so waren wir um 6:30 beim Ausgangspunkt für die Wanderung. Gleich zu Beginn
lernten wir die Familie Hall kennen. Robert, seine zwei Söhne +
Schwiegertochter wohnen ganz in der Nähe vom Park und haben hier auch eine
kleine Farm und eine „Hütte“. Die Wanderung hinauf war atemberaubend bei
Sonnenaufgang und bei der Aussicht von oben auf das Tal des roten Zion NP. Wir
kletterten am Ende an Ketten entlang über den roten Sandsteinfelsen und links
und rechts ging es kerzengerade
hinunter! wuah, nichts für Leute mit Höhenangst. Den ganzen Weg über haben wir
und mit der Familie super unterhalten, sodass sie uns anschließend zum Lunch
auf die Farm eingeladen haben. J Das haben wir dankend angenommen. Der Weg bis
zur Farm in den Osten des Parks durch Tunnel und in höhere Gebiete war auch
unglaublich schön, sodass wir einige Male angehalten haben um Fotos zu machen.
Robert hat und immer auf die spektakulärsten Monumente hingewiesen! Vorbei an
Büffel und Rindern sind wir dann bei der Farm angekommen. Das Haus dort war
nicht ganz fertig, aber unglaublich toll gebaut – alles aus HOLZ! Nach dem
Essen haben wir noch gemeinsam ein Spiel gespielt – eine art Wissens/Schätzspiel.
Das war richtig viel Spaß. Aja, und es war für uns eine unglaubliche Ehre mit
dieser Familie zusammenzukommen… das waren nämlich nicht irgendwelche Leute.
NEIN, es waren die Nachkommen der ersten weißen Siedler, die dieses Gebiet
besiedelten!!! Es waren Mormonen (Kirche
Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage) aus England/Irland, die aus religiösen
Gründen flüchteten und hier eine neue Heimat fanden. Robert und seine Familie
sind also auch Mormonen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen